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13. August 2013 2 13 /08 /August /2013 11:42

Von Mervin Smucker. Basierend auf dem 2. Kapitel ("Die Entstehung der Dynamischen Psychatrie") aus dem Buch von Henri F. Ellenberger: Die Entdeckung des Ubewussten, Diogenes Verlag 2005.

 

Auf den Mediziner Franz Anton Mesmer (1734 – 1815) können wir das Wort „mesmerisieren“ zurückführen, das bedeutet gebannt zu sein, als wenn uns ein starker Magnetismus im Bann hält, gegen den wir uns nicht mehr wehren können. Mesmer gilt als einer der Pioniere der heutigen Hypnotherapie. Im Alter von  33 Jahren schloss er ein Medizinstudium in Wien ab, nachdem er Philosophie studiert hatte. In 1767 heiratete er eine reiche Witwe, die Ehe soll unglücklich gewesen sein.  Zu seinen Freunden gehörten die Musiker Leopold  Mozart, Gluck und Haydn.
Mesmer führte aufsehenerregende Heilungen mit magnetischen Kräften durch und erzielte Heilerfolge bei Patienten, die bereits viele fehlgeschlagene Heilungsversuche hinter sich hatten. Die blinde Pianistin Maria Theresia Paradies erlitt einen Anfall während eines Konzerts und es gelang Messmer, den Anfall zu kontrollieren. Mesmer vermutete, dass ihre Blindheit ihre Vermeidung war, die Umwelt visuell wahrzunehmen.  Die Behandlung verlief erfolgreich. Die Wiener Ärzteschaft verhielt sich allerdings feindselig und nannte ihn Scharlatan, und falschen Wunderheiler. 
In 1778 beschloss er, nach Paris umzuziehen. Auch hier schlug ihm von der medizinischen Fakultät Feindseligkeit entgegen. In seiner Praxis verzichtete er nun auf Magneten und Elektrizität als Hilfsmittel. Da so viele Patienten bei ihm eine Behandlung suchten, führte er Gruppenbehandlungen durch.  Bei Epileptikern und Menschen mit hysterischen Symptomen erzielte er Behandlungserfolge.  Er konnte alleine durch seine physische Gegenwart bei Patienten Symptome hervorrufen. Durch Blick, Geste, oder Berührung erschien er seinen Einfluss auf andere zu übertragen.  Da Mesmer dafür keine rationale Erklärung hatte, und die Theorie der Übertragung/ -Gegenübertragung noch nicht entwickelt worden war, stellte er sich ein Fluidum vor mit Polen, Entladungen, Leitern und Isolatoren vor.
Im Jahr 1779 formulierte er 27 Leitsätze in der Abhandlung über die Entdeckung des tierischen Magnetismus. Nervensysteme können, laut Mesmer, „wechselseitig“ aufeinander einwirken. Es gäbe ein Fluidum, das die Fähigkeit habe, Bewegungen anzunehmen und weiter zu leiten. Durch Handauflegen versetze der Behandler den Patienten in eine Art hypnotischen Schlaf, und könne dann mit ihm eine seelische Verbindung aufnehmen.

 

 

Tumblr von Mervin Smucker Ph. D. (engl.)

 

© von Mervin Smucker (2013)

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Published by Mervin Smucker